Abfallservice 2023: nachhaltig, innovativ und unverzichtbar

Mit 2023 wird das Sammeln und das richtige Trennen noch einfacher, freuen sich Vizebürgermeister Bernhard Auinger und Jürgen Wulff-Gegenbaur. So wird das Sammeln von Kunststoff- und Metallverpackungen in der "Gelben Tonne" vereinheitlicht.
Vereinfachung der Mülltrennung – neue Online-Services als Ratgeber
Die Salzburger:innen sind höchst zufrieden mit den Leistungen des städtischen Abfallservice. Die durchschnittliche Schulnote 1,38 beim „Stadtindex“ beweist das seit vielen Jahren eindrucksvoll. „Im Jahr 2023 gibt es durch das städtische Abfallservice ein Bündel an Innovationen, die das Ziel haben, die Trenn-Quote unter der Bevölkerung weiter anzuheben, weniger Müll zu produzieren und so gemeinsam mehr Nachhaltigkeit für Salzburg zu erreichen“, so Vizebürgermeister Bernhard Auinger, „Abfalltrennen ist ein Zukunftsthema und daher ist es mir wichtig, dass wir es den Menschen so einfach wie möglich machen, damit jede und jeder einzelne einen wichtigen Beitrag zu mehr Umweltschutz und Müllvermeidung leisten kann.“
Ein Blick in „Mülltonnen“ zeigt: Beim Trennverhalten gibt es Luft nach oben
Eine Studie des Landes zeigt, dass die durchschnittliche Mülltonne einer/s Salzburgerin/s aus knapp 16% Lebensmitteln, 14% Bioabfall, 8% Papier und Karton, 13% Plastik, 12% Glas, Textil und Metall, 1% Elektrogeräte und Batterien und aus 35% Restmüll besteht. Jährlich werden über 37.000 Tonnen Restabfall im Stadtgebiet gesammelt und entsorgt. Rund 50 % des Restmülls besteht aus wiederverwertbaren Stoffen. Bioabfall, Glas, Papier und Kunststoff landen zu häufig in der falschen Tonne. Das ist mit rund 20.000 Tonnen im Jahr ein Viertel des Gesamtmüllaufkommens, das sich besser trennen lässt. Die Expert:innen vom Abfallservice rechnen vor, dass eine bessere Restmüll-Trennung den Kund:innen Ersparnisse von bis zu 20% bei den Abfallgebühren bringen kann.
Sammeln und Trennen wird einfacher
Mit 2023 wird das Sammeln von Kunststoff- und Metallverpackungen vereinheitlicht. Um die gemeinsamen Ziele der EU zu erreichen, wurde die Sammlung mit dem Gelben Sack bzw. der Gelben Tonne nun vereinheitlicht und dadurch für die Bürgerinnen und Bürger noch einfacher.
Jürgen Wulff-Gegenbaur Leiter des Abfallservices erklärt: „Wir nutzen die Umstellung der ‚gelben Sammlung`, um aufs richtige Mülltrennen aufmerksam zu machen. Mit der Vereinheitlichung sollen die Ziele der EU erreicht werden. Für die Stadt-Salzburger:innen bedeutet das, dass sie ab 1. Jänner 2023 neben Plastikflaschen und Getränkekartons sämtliche Kunststoffverpackungen und Metallverpackungen – wie Joghurtbecher, Plastiksackerl, Thunfischdosen oder Chipssackerl - in den Gelben Tonnen und Gelben Säcken entsorgen dürfen.“
Damit die Tonnen nicht übergehen, entleert das städtische Abfallservice diese häufiger und holt auch die Gelben Säcke öfter ab. Zur Vorbereitung wurden die Touren der 5 Müllfahrzeuge an die Sammlung angepasst und bei allen Gelben Tonnen, die bisher angebrachten Schlösser entfernt. Die Profis vom Abfallservice wissen, dass diese Umstellung der Plastik-Sammlung eine Abkehr von „alten“ Gewohnheiten ist und daher startet man unter dem Motto „Wir trennen gemeinsam noch besser!“ in den ersten Wochen des Jahres eine Informations-Offensive. Das hauptsächliche Ziel dabei: Allen Salzburger:innen möglichst einfach zu erklären, warum und vor allem wie in der Stadt in Zukunft Müll besser und effizienter getrennt werden soll. Hierfür gibt es neue Online-Tools als Trennorientierung und -hilfe: Link?
Neu: „Mülli“ als digitaler Abfallberater und Online-Kalender
Auf der Website der Stadt findet sich dazu der neue digitale Abfallberater „Mülli“. Einfache Schaubilder und ein spielerischer Ansatz zeigen den Nutzer:innen, welcher Abfall in welche Tonne oder Sammelhilfe kommt und geben wertvolle Sammel- und Müllvermeidung-Tipps.
Mit dem ebenso neuen Online-Abfallkalender sind, die Abfuhrtermine für Restabfall, Bioabfall, Plastikflaschen und Getränkekartons und Altpapier ganz einfach aufrufbar. So können sich alle einen „persönlichen“ Abfallkalender integrieren, in gängige Online-Kalender exportieren oder als PDF- oder CSV-Datei exportieren. Damit unterstreicht das städtische Abfallservice seinen Status als digitaler und innovativer Vorzeige-Betrieb. Neben diesen beiden neuen Services können die Salzburger:innen alle „Müll-Amtswege“ online erledigen.
Das Angebot wird durch Bedarfs-Kalkulator, die An- und Abmeldung, der Austausch oder die Reinigung von Tonnen und Behältern, aber auch Sonderservices, wie dem Bereit- und/oder Zurückstellen der Abfallbehälter, abgerundet. Mit der Web-App „Abfall-Gebührensparer“ lassen sich so – gerade in Zeiten der hohen Inflation“ - durch eigenes Verhalten auch der ein oder andere Euro sparen. Zudem wurden die Abfallwirtschaftsgebühren fürs Jahr 2023 nicht erhöht.
Plakate und Aushänge für Hausverwaltungen erklären flankierend die einfachen Handlungsanweisungen fürs richtige Trennen der wichtigsten Müllfraktionen. Es wird also genau gezeigt, was in die grüne Biotonne, was in die roten Sammelbehälter für Papier und Karton und was in die Glasbehälter kommt. Wie Elektrogeräte und Batterien korrekt entsorgt werden und eben was neu an der „Gelben Sammlung“ ist.
Noch immer landet zu viel Essen und Bioabfall im Restmüll. Vermeidbar weggeworfene Lebensmittel machen in Salzburg insgesamt 16 Prozent des Restmülls aus und das sind rund 27 Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Die Vorteile von konsequentem und richtigem Mülltrennen liegen für die Profis des Abfallservice auf der Hand. Es spart Geld, erhöht den Erfolg einer nachhaltigen Kreislauf-Wirtschaft, schont damit die Umwelt und hilft schädliches Co2 zu sparen und somit das Klima zu schützen.
Der Recyclinganteil in (oder an)Plastikgetränkeflaschen muss bis 2025 auf 25 Prozent und bis 2030 auf 30 Prozent steigen. Ab dem Jahr 2025 gilt für Plastikflaschen und Getränkedosen zudem ein Einwegpfand. Laut EU-Vorgabe sind bis 2025 mindestens 50 Prozent der Kunststoffverpackungsabfälle zu recyceln. Derzeit werden nur ca. 25 Prozent wiederverwertet. Mit höherer Sammelmenge, besserer Sortierung und mehr Einsatz von Recyclingware für Neuprodukte und tatkräftiger Unterstützung aller Salzburger:innen ist man zuversichtlich, dass die Recyclingquoten gesteigert werden können. Erfahrungen aus anderen Ländern und Regionen, in denen Leicht- und Metallverpackungen bereits gemeinsam gesammelt werden, zeigen, dass mit einem Rückgang des Restmülls und einem Anstieg der Wertstoffe im Gelben Sack bzw. der Gelben Tonne zu rechnen ist.
Recyclinghof Maxglan wird zukunftsfit
Der Neubau des Recyclinghofes Maxglan geht in die Zielgerade. Ab Februar ist das Vorzeigeprojekt wieder 1. Adresse, wenn es um es um getrenntes Sammeln und fachgerechtes Entsorgen von Abfall in der Stadt geht. In der Umstellungs- und Übersiedelungsphase in einigen Wochen wird es zu Schließtagen kommen. Mehr Kund:innen und neue gesetzliche Vorgaben, die Lagerung und den Transport der Abfälle betreffend, machten den Ausbau und die Verbesserung der Infrastruktur notwendig. Die Neugestaltung der Überdachungsbereiche verbessert die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter:innen und die „Aufenthaltsqualität“ der Kund:innen. Die Betriebsabläufe werden durch ein neues Lager- und Logistikkonzept optimiert. Durch die neue Verkehrsführung erhöht sich auch die Zahl der Kund:innen, die gleichzeitig den Recyclinghof nutzen können. Zusätzlich reduziert eine schallisolierende Dachunterschicht die Lärmentwicklung. Die Lärmschutzwände entlang der Teisenberggasse werden erhöht und ergänzt. Mit über 130.000 Kunden-Kontakten und 12.000 Tonnen Abfall pro Jahr gehört der Recyclinghof Maxglan gehört zu den meist frequentierten und beliebtesten Serviceeinrichtungen der Stadt – Tendenz steigend. „Unser Recyclinghof-Team meistert diese Übergangsphase und die damit erschwerten Bedingungen – 50 Prozent weniger Platz – souverän“, freut sich Walter Galehr, Abfallberater und verantwortlich für den Recyclinghof. Im Frühjahr wird der neue „Recyclinghof“ mit einem großen „Müllfest“ gefeiert.
„Wissen ist für uns alle der beste Umweltschutz. Denn nur wer gut Bescheid weiß, kann richtig trennen. Das Bewusstsein zum Mülltrennen ist bei vielen Salzburgerinnen und Salzburgern ohnehin groß. Vor allem Jüngere und Frauen sind richtige ‚Trennsetter‘, wenn es um Nachhaltigkeit, Müllvermeiden und damit Klimaschutz und Umwelt geht“, so Bernhard Auinger zum Schluss.
Das Abfallservice im Check:
- Müll in Salzburg: Im Jahr 2019 kamen insgesamt 81.696 Tonnen zusammen. 2020 waren es 79.184 Tonnen und 2021 79.789 Tonnen;
- 110 Mitarbeiter:innen und 45 Fahrzeuge sorgen für ein sauberes Salzburg
Höfferer Jochen MA