StoP Partnergewalt: Ausweitung auf ganz Salzburg

18.03.2025
StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt
StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt

Die Stadt Salzburg verstärkt ihr Engagement gegen häusliche Gewalt und weitet das bewährte Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ nun auf das gesamte Stadtgebiet aus. Nachdem das Projekt 2022 in Lehen gestartet wurde und seit 2024 auch in Liefering, Salzburg Süd und Itzling aktiv ist, folgt nun die flächendeckende Umsetzung auf alle sieben Bewohnerservicestellen. Der entsprechende Amtsbericht wird am Donnerstag im Sozialausschuss behandelt.

Sozialstadträtin Andrea Brandner betont die Bedeutung der Ausweitung des StoP Projektes:
"Wir haben es uns als Stadtregierung zur Aufgabe gemacht, Salzburg zu einer gewaltfreien Stadt zu machen. StoP ist dabei ein sehr wichtiges Projekt, denn es setzt dort an, wo Gewalt erwiesenermaßen am häufigsten stattfindet: In der eigenen Wohnung. Ich sage: Häusliche Gewalt geht uns alle an. Mit der flächendeckenden Umsetzung von StoP sorgen wir dafür, dass Betroffene in ganz Salzburg Unterstützung finden und Nachbar:innen gegen Gewalt aktiv werden. Jede:r kann einen Beitrag leisten – für eine Stadt, in der Gewalt keinen Platz hat."

Erhöhtes Budget für Prävention- und Awareness-Arbeit
Um im Stadtteil professionelle und zivilgesellschaftliche Netzwerke aufzubauen und z. B. „Nachbarschaftstische“ durchzuführen, müssen die StoP-Mitarbeiter:innen eine spezielle Ausbildung absolvieren. Ab heuer hat jede Bewohnerservice-Stelle der Stadt eine/n Mitarbeiter/in mit einer solchen abgeschlossenen Ausbildung. Über 220.000 Euro stellt die Stadt dafür heuer zur Verfügung. Damit können noch mehr Maßnahmen zur Prävention und Unterstützung umgesetzt werden.

Gemeinsam gegen häusliche Gewalt
Gewalt in Partnerschaften und generell an Frauen ist ein bis dato ungelöstes soziales Problem. Im Jahr 2023 gab es 28 Morde an Frauen in Österreich, wobei 26 als Femizide eingestuft wurden. Hinzu kommen 51 Mordversuche bzw. Fälle schwerer Gewalt an Frauen. Beim überwiegenden Teil der Morde an Frauen bestand ein Beziehungs- oder familiäres Verhältnis.
 

Partnergewalt ist ein Phänomen aller Gesellschaftsschichten, Kulturkreise und Religionszugehörigkeiten. Die meisten Übergriffe finden in den eigenen vier Wänden statt, somit ist das soziale Umfeld ein wichtiger Faktor für Hilfesuchende. Auch im Bereich der Prävention ist das unmittelbare Wohn- und Lebensumfeld bedeutend.

StoP Partnergewalt setzt auf Sensibilisierung, Vernetzung und aktive Nachbarschaftsarbeit, um häusliche Gewalt frühzeitig zu erkennen und Betroffenen zu helfen. Durch Workshops, Gesprächsrunden und gezielte Aktionen wird eine Kultur des Hinsehens geschaffen, bei der Nachbar:innen aktiv gegen Gewalt eintreten.

Weitere Infos & Termine zum StoP Projekt

InfoZ