Reale Visionen für Lehen und Liefering: Universität, Kunsthalle, Gewerbepark, Funpark
Reale Visionen für Lehen und
Liefering:
Universität, Kunsthalle, Gewerbepark,
Funpark
Stadtplanung geht neue
Wege im Dialog mit dem Bürger
Angesichts der großen
Veränderungen, die in Lehen und Liefering anstehen, hat die Stadtplanung in den
letzten Monaten "reale Visionen" entwickelt. Das Projekt
"Stadt.Raum" zeigt am Beispiel des Entwicklungskorridors
Ignaz-Harrer-Straße/Münchner Bundesstraße die vielen Möglichkeiten und Chancen
für das Gebiet zwischen Lehener Brücke und Staatsgrenze.
"Nach der öffentlichen
Diskussion der letzten Jahre über den Strukturverfall gewachsener
Stadtbereiche, insbesondere am Beispiel Ignaz-Harrer-Straße, haben wir Anfang
dieses Jahres mit der konkreten Stadtentwicklung für Lehen und Liefering
begonnen", berichtet Ressortchef Vizebürgermeister Johann Padutsch,
"denn alle reden über die Probleme und niemand sieht die Chancen".
Basis dafür sind der neue
gesamtstädtische Flächenwidmungsplan, das neue Stadtentwicklungskonzept und die
flächendeckende Bebauungsplanung, die in den letzten Jahren als wesentliche
Grundlagen zu Erhaltung der Lebensqualität der Stadt einerseits und deren
wirtschaftliche Entwicklung andrerseits erarbeitet wurden.
Lehen und Liefering
verfügen über große, wertvolle Flächen, die derzeit zum Teil regelrecht brach
liegen. "Eine wohlüberlegte Nutzung dieser Areale kann nicht nur Lehen und
Liefering, sondern dem gesamten Zentralraum wichtige Impulse geben",
erklärt Padutsch. Die Installierung einer Universität in dem betroffenen Gebiet
sei ebenso denkbar wie der Bau eines Gewerbeparks, einer Kunsthalle oder eines
Funparks (siehe Beilage).
Eine Woche lang wird die
Stadtplanung ihre konkreten Ideen und Projekte vor Ort der Lehener und
Lieferinger Bevölkerung in der Fallnhauser-Garage an der Ignaz-Harrer-Straße
vorstellen. Dabei geht die Stadt im Dialog mit dem Bürger neue Wege. Neben der
üblichen zweidimensionalen Plandarstellung gibt es Video-Animationen, eine
Web-Site auf der Stadt-Homepage (http://www.stadt-salzburg.at,
email: raumplanung@stadt-salzburg.at)
mit Diskussionsforen, einen interaktiven Info-Kiosk, eine Bürgerversammlung und
direkte Betreuung bei der Ausstellung.
"Damit sollen die
Arbeit der Stadtplanung und ihre Vorstellungen nicht nur für Fachexperten,
sondern auch für Laien verständlich und nachvollziehbar sein", meint
Padutsch.
Vizebürgermeister
Johann Padutsch, Ressortchef der Stadtplanung zum Projekt Stadt:Raum und den
Entwicklungskorridor Ignaz-Harrer-Straße / Münchner Bundesstraße
In unserer schönen Stadt
sind immer mehr gewachsene Strukturen vom Verfall bedroht. Leerstehende Häuser,
geschlossene Geschäfte, eine Verarmung der Kaufangebote, veränderte
Bewohnerstrukturen, herunter gekommene Fassaden machen dies sichtbar. Bereiche
wie die Ignaz-Harrer-Straße sind bedroht, ihre Rolle als Stadtteilzentren zu
verlieren.
Daneben ist eine Stadt wie
Salzburg dem zunehmend schärfer werdenden Wettbewerb der Städte für neue
Betriebsansiedlungen ausgesetzt. Kann sie dabei nicht mithalten, droht der
Verlust von Wirtschaftskraft.
Große Probleme bergen aber oft
auch enorme Chancen in sich, jede Spirale, die sich nach unter dreht, kann
umgekehrt werden. Das Stadt:Raum-Projekt "Entwicklungskorridor
Ignaz-Harrer-Straße / Münchner-Bundesstraße" soll zeigen, daß dies möglich
ist. Dieses Pilotprojekt für konkrete Stadtplanung geht auch neue Wege in der
Beteiligung von Betroffenen. Mit Hilfe neuer Medien soll Stadtplanung auch für
Nichtexperten verständlich und erlebbar werden.
Die in der Folge
vorgestellten Projekte sind realisierbare und quasi idealtypische Beispiele,
für die es auch einen tatsächlichen Bedarf gibt. Wir verfolgen damit neues
Leben, neue Kaufkraft, mehr Lebensqualität für die Stadtteile und
wirtschaftliche Impulse für die Gesamtstadt. Diese Ziele sind aber auch
erreichbar, wenn nicht exakt diese, sondern Projekte mit ähnlichem Charakter
realisiert werden.
So muß es nicht die
geisteswissenschaftliche Fakultät auf den Stadtwerkegründen sein, es kann auch
die seit langem geforderte und gesetzlich vorgesehene medizinische Fakultät in
Ergänzung zu den Landeskrankenanstalten sein oder eine andere halböffentliche,
öffentliche oder private Einrichtung mit vielen Menschen und einem zumindest
teiloffenem Charakter. Es muß nicht die Kunsthalle auf dem Areal des Lehener
Stadions sein, es sind auch andere Einrichtungen die Menschen anziehen möglich.
Es muß auch nicht ein Diskotempel sein, wichtig ist die Symbolkraft und der
Anziehungspunkt für Menschen.
Im übrigen stehen wir jetzt erst
am Beginn des Prozesses. Das sind unsere Vorgaben, unsere Ideen, unsere
Vorschläge. Um die gemeinsamen Ziele zu erreichen, brauchen wir jetzt die
Meinung, die Vorstellungen und das kreatives Potential der Betroffenen, der
Salzburger.
Die realen Visionen im Detail
Fallnhauserliegenschaft
Die Fallnhausergebäude
werden abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Ein kleines Einkaufszentrum
mit attraktiven Geschäften entsteht. Ein Cafe und sein Schanigarten in der neu
gestalteten Stockingerstraße laden zum Aufenthalt ein. Die in diesem Bereich
neu gepflasterte Ignaz-Harrerstraße kennzeichnet die Verbindung zum
Stadtwerkeareal, eine neue Atmosphäre entsteht und strahlt in den Stadtteil
aus.
Stadtwerkeareal
Knapp die Hälfte des
Stadtwerkeareals wird zur Verwertung freigegeben. Der Neubau von
Universitätsinstituten für tausende Studenten und Mitarbeiter bringt neues
Leben. Die Öffnung des Areals und seiner verbleibenden Freiflächen für die
Bewohner von Lehen integriert das Projekt in den Stadtteil. Viele junge
Menschen verändern die Atmosphäre, sie sind aber auch neue Konsumenten, essen,
trinken und kaufen ein. Die Ignaz-Harrerstraße bietet Platz für Geschäfte und
Lokale, die dem neuen Bedarf entsprechen.
Lehener Stadion
Das Fußballstadion wird
neu gebaut, das alte Stadion abgebrochen. Inmitten des dicht bebauten
Wohngebietes entsteht Raum für die Bevölkerung. Darin haben Freizeitanlagen für
die Jugend und Junggebliebene ebenso Platz wie ruhige Zonen für Erwachsene und
Senioren. Eine Kunsthalle wird Kommunikations- und Integrationspunkt für
Besucher und lokale Bevölkerung. Tägliche Gäste und vielerlei Veranstaltungen
sind aber auch ein Wirtschaftsfaktor. Alles zusammen wertet den Stadtteil,
seine Qualität und sein Image, spürbar auf.
Rauchmühle
Um die Rauchmühle gibt es
ungenutzte Bauland- und Grünlandflächen. Auf ihnen entsteht die "Funmühle". Ein
Wasserspielplatz mit Mühlenrad und Riesenrutsche, eine BMX-Crossstrecke,
Möglichkeiten zum Skaten und eine große Sport- und Spielwiese. Die bestehenden
Spiel- und Sportplätze werden in das Konzept integriert. Sollte die Rauchmühle
in ferner Zukunft ihren Betrieb absiedeln, könnte zuden ein großes Projekt wie
zum Beispiel ein Erlebnisbad entstehen.
Vorplatz der Landesnervenklinik
Der Parkplatz der
Landesnervenklinik soll an anderer Stelle, durch eine Tiefgarage oder ein
Parkhaus kompensiert werden. Wir wollen ihn durch einen Marktplatz nach dem
Vorbild des Wiener Naschmarktes ersetzen. Ein "Salzburger Naschmarkt" mit
Möglichkeiten für die lokale Geschäftswelt und zur Ergänzung der Infrastruktur
und Nahversorgung bringt einen weiteren neuen Anziehungspunkt für die
Stadtbevölkerung bei dem man sich trifft, plaudert, kauft oder einfach nur
genießt.
Autobahnmeisterei
Die Betriebsfläche der
Autobahnmeisterei, ihre Lage an der Autobahn und an der, aus dem südbayrischen
Raum kommenden Einfahrtsroute in die Stadt, ist ideal für einen Gewerbe- und
Technologiepark mit bis zu 3000 Arbeitsplätzen. Die enorm verkehrsgünstige Lage bedeutet für die Stadt einen unschätzbaren
Vorteil im Standortwettbewerb der Städte für neue Betriebsansiedelungen. Die
hohe Anzahl neuer Arbeitsplätze bringt aber auch neue Kaufkraft nach Lehen /
Liefering. Mit einem markanten Bauwerk an der Münchner Bundesstraße entsteht
ein "Tor zur Stadt", das den Straßenraum aufwertet.
Grenzstation nach Freilassing
Mit dem EU-Beitritt
Österreichs sind die Gebäude der Grenzstation nahezu überflüssig geworden. Wir
möchten das Symbol der bisher trennenden Grenze zu einem Zeichen der Offenheit machen.
Im Bereich der Saalachbrücke entsteht ein weithin sichtbares Kunstwerk, ein
symbolischer Wächter für die ehemalige Grenzstation, die Zollstation selbst
wird eine große Diskothek für junge und jung gebliebene Menschen beider
Staaten. Die überflüssigen Verkehrsflächen im Vorfeld bis zur
Eugen-Müllerstraße bekommen eine Allee und werden zu einem neuen attraktiven
Straßenraum umgestaltet.
Projekt STADT.RAUM
Stadtplanung Salzburg unter Einsatz Neuer Medien
Der Magistrat der Stadt
Salzburg, Abteilung Raumplanung und Verkehr, entwickelt gemeinsam mit dem
SalzburgNewMediaLab an der Techno-Z FH
Forschung & Entwicklung GmbH eine Präsentationskonzept für
Stadtplanungsprojekte am Beispiel des Projekts "Entwicklungskorridor
Ignaz-Harrer-Straße Münchner Bundesstraße".
Herkömmliche
Präsentationsmethoden für Stadtplanungprojekte (wie z.B. zweidimensionale Plandarstellungen
oder Modelle) nutzen viele der durch Neue Medien verfügbaren Techniken nur
unzureichend: Insbesondere wird dabei der Effekt des Erlebens und der Erfahrung
in mehreren Dimensionen der Sinneswahrnehmung nicht genutzt. Die Interaktion
zwischen den Planenden und den Betroffenen (Bewohnern, Politikern,
Wirtschaftstreibenden, Intessensvertretungen, usw.) kann durch die heute
verfügbaren Technologien wesentlich verbessert werden.
Anhand des Pilotprojektes
"Entwicklungskorridor Ignaz-Harrer-Straße Münchner Bundesstraße" arbeitet das
SalzburgNewMediaLab die Möglichkeiten zur bürgernahen Präsentation von
Stadtplanungsprojekten aus. Dabei wird in der Konzeption auf eine
Wiederverwendung der erstellten Inhalte Wert gelegt und auf eine Kontinuität
des in Gange kommenden Diskussionsprozesses in nachfolgenden Projekten
Rücksicht genommen. Dies kann - um einige Beispiele zu nennen - etwa durch
folgende Mittel erreicht werden:
·
·
Präsentation auf der Web-Site des Magistrats der
Stadt Salzburg
·
Die Produktion einer CD-ROM über das Planungprojekt
·
Elektronische Diskussionforen für
Stadtplanungsprojekte
·
Info-Kioske zur bürgernahen Präsentation
·
Multimedia Präsentationen und Videoanimationen
Die
Ergebnisse und Erfahrungen des Pilotprojekt sollen als Rahmenkonzept für
weitere Stadtteilpräsentationen verwendet werden. Dazu werden die Möglichkeiten
der Neuen Medien und multimediale Präsentationstechniken ebenso einbezogen wie
elektronische Bulletin Boards und andere Internet-basierende Kommunikationsverfahren.
Die Technologie der digitalen Medien soll der Magistratsabteilung Raumplanung
und Verkehr in einer Art Baukasten zur Verfügung gestellt werden, aus dem der
zur Umsetzung konkreter Projekte geeignete Medienmix ausgewählt wird.
Für Referenz:DI Georg Güntner
Techno-Z
FH Forschung und Entwicklung GmbH
Jakob
Haringer Straße 5/III
5020 Salzburg
Tel:
0043/662/454888-708
Fax:
0043/662/456174
info@newmedia.at
Impressum
Abteilungsvorstand:
Dipl.-Ing. Dr. techn.
Gerhard Doblhamer
Projektleiter:
Dipl.-Ing. Claudia Grünbichler
Dipl.-Ing. Dr. techn. Andreas Schmidbaur
Ressortverantwortlicher:
Bürgermeister-Stellvertreter
Johann Padutsch
Multimediale Konzeption:
Techno-Z FH & E
Prof. Dr. Peter A. Bruck
Dipl.-Ing. Georg Güntner -
SalzburgNewmediaLab
Filmproduktion:
Dr. Stefan Aglassinger -
media & design
Öffentlichkeitsarbeit:
Christian Rothe - Info-Z/
Marketing
Jörg Eberhard - X
Werbeagentur
email-Kontakt und
Internetinfo:
raumplanung@stadt-salzburg.at
MD01 - Service und Information