Das Probehaus für freie Tanz-, Theater- und Performance-Szene in Gnigl geht in Betrieb

(v.l.n.r.: Leiter der Städtischen Betriebe Roland Oberhauser, Abteilungsvorständin der Kulturabteilung Dagmar Aigner, Vizebürgermeister Bernhard Auinger, Landeshauptmann Stellvertreter Stefan Schnöll, Willhelm Hannak)
Die Freie Tanz-, Theater- und Performance-Szene ist ein wichtiger Bestandteil des vielfältigen Kulturlebens in der Stadt. Die Kompanien, Gruppen und Einzelkünstler:innen sind aktiv und produzieren regelmäßig. Seit Jahren besteht dringender Bedarf an entsprechenden Proberäumen. Nun ist es soweit: Im Jahr 2024 steht eine Gesamtfläche von über 1.000 m² für die Erarbeitung von Produktionen in Salzburg Gnigl zur Verfügung. Mit dem neuen Haus wird ein langjähriger Wunsch der freien Kulturszene, eine Forderung des Kulturleitbildes 2 der Stadt Salzburg sowie des Strategieprozesses der Stadt „Salzburg 2024 – Kultur.Leben.Räume“ und des „KEP: Kulturentwicklungsplanes des Landes Salzburg“ umgesetzt.
Die Ausstattungskosten in Höhe von rund 1,2 Mio. Euro und die monatliche Miete samt Betriebskosten in Höhe von rund 13.500 Euro tragen je zur Hälfte Stadt und Land Salzburg.
„Mit dem neuen Probehaus schaffen wir hervorragende moderne Arbeitsbedingungen und Probemöglichkeiten für die freie Theater- und Tanzszene. Nur durch die kreative Zusammenarbeit mit den zahlreichen Kulturinitiativen und Einrichtungen konnte das Projekt finalisiert werden. Dafür möchte ich mich bei allen Mitwirkenden, die so viel Einsatz und Knowhow in dieses Projekt investiert haben, von ganzem Herzen bedanken. Das neue Probehaus ist für den Kulturstandort Salzburg ein kulturpolitischer Meilenstein und ich bin froh, dass wir pünktlich starten können“, freut sich Vizebürgermeister Bernhard Auinger.
„Das Probehaus für die freie Tanz-, Theater- und Performance-Szene ist ein lang ersehntes Projekt, welches nun Realität geworden ist und ein wichtiges Signal setzt. Es schafft Raum für Kunst und Kultur, bietet auf über 1.000 m² optimale Arbeitsbedingungen für die Erarbeitung von Produktionen und Projekten und erfüllt einen dringenden Bedarf an Proberäumen für die Künstlerinnen und Künstler dieser facettenreichen und lebendigen Kulturszene.
Mit einer täglichen Öffnungszeit von 6 bis 24 Uhr und einer guten Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Probehaus ein wichtiger Ort für die kreative Arbeit. Ich freue mich schon sehr darauf, die ersten Ergebnisse dieser Arbeiten zu sehen", betont Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll.
Fünf Proberäume - modernste Ausstattung
Das Probehaus verfügt über fünf Proberäume – zwischen 84 m² und 128 m² – mit insgesamt 555 m² und modernster technischer Ausstattung. Die Anforderungen, die Proberäume für Theater und Tanz erfüllen müssen, wurden von der Kulturabteilung gemeinsam mit Künstler:innen definiert und in Folge umgesetzt. Die Spezialböden für Tanz, Raumhöhen von bis zu sechs Metern, Schallschutz und vieles mehr bieten perfekte Arbeitsbedingungen. Ferner stehen ein Produktionsbüro – geeignet für Tonaufnahmen -, ausgestattete Aufenthaltsbereiche sowie Sanitäranlagen zur Verfügung. Alle Räume sind zudem barrierefrei zugänglich.
Halle D – Werkstätte
Neue Stücke müssen nicht nur geprobt werden. Bühnenbilder, Kostüme und Requisiten müssen ebenfalls produziert werden. Daher wurde die Halle D, die sich neben dem Probehaus befindet, als Werkstätte adaptiert. Somit stehen rund 300 m² für textile Arbeiten, Reparaturen, Druck, Zuschneiden etc. zur Verfügung. Fünf Arbeitstische, Stromanschlüsse und Ausgussbecken sind vorhanden, sämtliche Materialen und Geräte müssen von den Nutzer:innen selbst mitgebracht werden. Die einmaligen Ausstattungskosten in Höhe von 100.000 Euro und die Miete samt Betriebskosten von rund 3.000 Euro teilen sich Stadt und Land Salzburg zu je 50 Prozent.
„Kunst und Kultur sind unverzichtbar für jede Gesellschaft, für jede Stadt und benötigen entsprechende Rahmenbedingungen und Infrastruktur. Die Schaffung von Proberäumen für Theater,Tanz und Performance ist eine zentrale Forderung des ‚Kulturleitbild 2‘ und der Kulturstrategie Salzburg 2024, die nun Realität geworden ist. Das Probehaus steht ab sofort zur Erarbeitung von Produktionen zur Verfügung und bietet ausreichend Platz, gutes Equipment, Lagerflächen, eine angenehme Aufenthaltsqualität und flexible Zugänglichkeit. Es ist dies eine wichtige Weiterentwicklung des Kunst- und Kulturstandortes Salzburg. Vor allem aber soll es die hier tätigen Künstler:innen bei ihrer Arbeit bestmöglich unterstützen“, betont Dagmar Aigner, Abteilungsvorständin Kultur, Bildung und Wissen.
Betrieb und Buchungen
Das Probehaus und die Halle D werden als Betrieb gewerblicher Art von der MD 7/01 - Städtische Betriebe geführt.
Buchungsanfragen für die Proberäume und die Werkstätte können über die Plattform Venuzle (https://partner.venuzle.at/probenhaus-salzburg/venues) sowie probehaus@stadt-salzburg.at erfolgen. Die Tarife für die Nutzung der Räumlichkeiten sind abhängig von Art und Dauer. Die Räumlichkeiten sind im ersten Quartal bereits zu 40 Prozent ausgebucht, darunter sind: Theater Ecce, Freie Bühne Salzburg, SEAD, Hungry Sharks, Theater Direkt, Tanzsportverein Next Step, MOTA und Lio Jakob.
„Es freut mich sehr, dass wir als Städtische Betriebe auch das Probehaus betreuen dürfen. Wir können unsere Erfahrungen in der Betriebsführung nun auch auf die Vergabe von Proberäumlichkeiten der Kultur einbringen und unser Angebot damit erweitern“, informiert Roland Oberhauser, Leiter der Städtischen Betriebe.
Die Räumlichkeiten des Probezentrums stehen vorrangig für Proben von Theater-, Tanz- und Performance-Schaffenden zur Erarbeitung einer konkreten Bühnenproduktion zur Verfügung. Nach Maßgabe der freien Zeiten können die Räume aber auch für Workshops, Kurse, Aus- und Fortbildungen im Theater- und Tanzbereich für Kinder, Jugend und Erwachsene genutzt werden. Die Räumlichkeiten sind täglich von 6 bis 24 Uhr geöffnet.
Das Probehaus sowie die Halle D sind auch gut mit Bus und S-Bahn erreichbar, insgesamt fünf Parkplätze sind für die Nutzer:innen verfügbar.
„Der Campus Nordraum entspricht den aktuellen ökologischen Vorgaben – PV-Anlage, Erdwärme, E-Ladestationen und modernste Bauausführung machen das Projekt besonders attraktiv. Ich freue mich über das gelungene Probehaus. Die Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Stadt Salzburg war über eineinhalb Jahre äußerst konstruktiv und angenehm“, betont Wilhelm Hannak, Projektentwickler des Campus Nordraum.
Tag der offenen Tür
Am 25. Jänner ab 14 Uhr öffnet das neue Probehaus für Tanz, Theater und Performance seine Türen und gewährt einen Blick hinter die „Kulissen“. Kulturarbeiter:innen, Anrainer:innen und Interessierte sind eingeladen, sich selbst ein Bild zu machen. Das Theater Ecce lädt zu einer Probe, die Tänzer:innen von Flavourama zeigen ihr Können und es gibt Führungen durch das Haus.
Facts zum neuen Probehaus:
- Exakte Größe: 954,25 m² Probehaus, 291,71 m² Halle D
- Start 2024 (20-jähriger Kündigungsverzicht)
- Betriebszeiten (fast) rund um die Uhr: Montag bis Sonntag, 6 bis 24 Uhr
- Fünf Proberäume + Lagerräume, Aufenthaltsbereich, Arbeitsraum und Teeküche
- Eine Werkstätte
- Ausstattungskosten: 1,2 Millionen Euro (Probehaus), 100.000 Euro (Halle D)
- Probehaus wird als Betrieb der städtischen Betriebe MA 7 / 01 geführt
Eva Kuchner-Philipp