Ordnen und Kontrollieren vor 500 Jahren in der Stadt Salzburg

25.10.2024
In einer Tagung setzte sich das Team des Hauses der Stadtgeschichte intensiv mit der 500 Jahre alten Ordnung auseinander.
Das Team des Hauses der Stadtgeschichte gemeinsam mit Bürgermeister Auinger, der die Stadt- und Policeyordnung" in den Händen hält. Links neben ihm Karl Härter, Professor für Rechtsgeschichte aus Frankfurt.

1524 erließ Erzbischof Matthäus Lang eine „Stadt- und Policeyordnung für die Stadt Salzburg“, in der das Zusammenleben der Menschen geregelt wurde. 
Das Stadtarchiv nahm diesen 500. Jahrestag zum Anlass, um sich eingehend in einer Tagung mit diesem maßgeblichen Gesetzeswerk, das knapp 300 Jahre Gültigkeit hatte, auseinanderzusetzen.
Im Abendvortrag am Mittwoch, 23. Oktober, hob Karl Härter, Professor für Rechtsgeschichte aus Frankfurt, die Besonderheiten der Salzburger Ordnung im Vergleich zu anderen zeitgenössischen Gesetzeswerken hervor. Dazu zählte, dass der Regelung des Handwerks und Handels viel Platz eingeräumt wurde und auch, dass in Salzburg jede/r Bürger:in das Recht hatte, eine bestimmte Menge an Wein auszuschenken.
Für Bürgermeister Bernhard Auinger war vor allem jener Abschnitt spannend, der die Stadtverfassung regelte: „Ich bin froh, dass ich nicht vor 500 Jahren gelebt habe, denn da wäre ich vom Erzbischof eingesetzt und nicht von der Bevölkerung gewählt worden.“

In sechs Vorträgen präsentierten Historiker:innen am Donnerstag, 24. Oktober neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus ihrer intensiven Beschäftigung mit der Salzburger „Stadt- und Policeyordnung“. Die Ergebnisse der Tagung werden nächstes Jahr in einem Sammelband in der Schriftenreihe des Stadtarchivs erscheinen.

Lapuch Laura BA