Frauenhandel, Menschenhandel. Gewalt – in Salzburg?
Am Freitag, 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. In Salzburg steht dieser Tag ganz unter dem Zeichen „Zwangsarbeit heute - Frauenhandel, Menschenhandel, Gewalt – in Salzburg?“
Zwangsarbeit, Frauen- bzw. Menschenhandel oder auch Zwangsprostitution sind immer dann Themen in Medien und Gesellschaft, wenn es einen besonders schockierenden Fall gibt. Für viele Frauen und Kinder (und auch Männer) prägen solche Erfahrungen allerdings den Alltag. Dies nicht zu vergessen, zu sensibilisieren und Aufmerksamkeit zu schaffen ist Ziel der „Arge Zwangsarbeit“.
Die „Arge Zwangsarbeit“ lädt am Freitag, 25.11. ab 18.00 Uhr zu einer Veranstaltung mit Film und hochkarätigen DiskutantInnen in den Markussaal, Gstättengasse 16 ein.
Der Film FATAL PROMISES berichtet über diese Welt des Menschenhandels: Von Menschenhandel Betroffene erzählen ihre Geschichten von Versprechungen, Angst, Gewalt und Täuschung. Außerdem kommen PolitikerInnen, ExpertInnen, AktivistInnen und VertreterInnen von Hilfsorganisationen und der UN zu Wort.
Die Podiumsteilnehmerinnen berichten über ihre langjährigen Erfahrungen im Kampf gegen Menschenhandel bzw. mit Betroffenen des Menschenhandels. Zentrale Frage dabei: Was lässt sich auf lokaler und regionaler Ebene gegen dieses Problem globalen Ausmaßes tun?
DiskussionsteilnehmerInnen:
Anneliese Rohrer (Mitproduzentin von „Fatal Promises“, Journalistin)
Helga Konrad (Frauenministerin a.D.)
Renate Blum (LEFÖ, Wien)
Christian Knappik (sexworker.at)
Moderation: Dagmar Stranzinger, Frauenbeauftragte Stadt Salzburg
VeranstalterInnen: ARGE gegen Zwangsarbeit.
Der Eintritt ist frei!
Frauen aus ganz verschiedenen Arbeits-, Lebens- und Politikwelten haben sich zusammengetan und wollen informieren, aufklären, wachrütteln und zur Solidarisierung aufrufen: Menschenhandel, Frauenhandel ist eine schwerer Verstoß gegen die Menschenrechte und Betroffene müssen auch in Salzburg konsequent unterstützt werden!
Um menschenrechtliche und grundrechtliche Fragestellungen geht es auch in einer internen Fortbildung, die die ARGE Zwangsarbeit mit Wiener Expertinnen am Nachmittag für Institutionen und Organisationen, die mit Betroffenen befasst sind, anbietet. Betroffene in Salzburg sollen unterstützt und in ihren Rechten gestärkt werden und die Zusammenarbeit von NGOs und Behörden im Interesse von Betroffenen intensiviert werden.
Seit ca. einem Jahr trifft sich die Salzburger ARGE gegen Zwangsarbeit unter dem Dach der Plattform für Menschenrechte. Der Fokus liegt auf Zwangsarbeit und Ausbeutung von Frauen speziell in Salzburg. Zwangsarbeit heute hat oft mit Menschenhandel zu tun – mit der Anwerbung von Personen unter Androhung oder Ausübung von Gewalt oder mit anderen Formen der Nötigung, mit Täuschung, Betrug oder Missbrauch von Macht. Immer geht es um die wirtschaftliche Ausbeutung von Menschen, sehr häufig von Frauen. Zwangsarbeit von Frauen findet in vielen Ausprägungen und Bereichen statt - in der Hausarbeit, in der Pflegearbeit, in der Sexarbeit.
Zur „Arge Zwangsarbeit“ gehören folgende Personen und Institutionen: Ursula Liebing (Plattform für Menschenrechte, Frau & Arbeit), Christine Nagl (Projekt PIA), Barbara Sieberth (Gemeinderätin der Bürgerliste), Anja Hagenauer (Landtagsabgeordnete der SPÖ), Christine Stöckler (SOS-Clearing House), Angela Lindenthaler (Verein VIELE), Sumeeta Hasenbichler (Frau & Arbeit/KFB), Dagmar Stranzinger (Frauenbüro Stadt Salzburg).
Doris Stockklauser