Furtwängler-Garten: Archäologen von römischen Funden begeistert
Neun komplette Räume in Handwerker-Viertel freigelegt – kontinuierliche Besiedelung
„Das hat unsere Erwartungen bei weitem übertroffen“, sagt Dr. Peter Höglinger. Der Grabungsleiter vom Bundesdenkmalamt hat mit seinen MitarbeiterInnen im Furtwängler-Garten eine großflächige, römische Besiedelung freigelegt.
Das Team stieß auf die Überreste von neun Räumen, teils mit Fußboden- und Wandheizung sowie färbigen Wandmalerien ausgestattet. Sie stammen aus dem 2. bis 3. Jahrhundert und gehörten zu produzierenden Betrieben. „Es dürfte sich um Töpferwerkstätten, Gerbereien sowie Metallgießereien handeln“ so Höglinger. Was ihn besonders verblüffte: „Wir konnten entgegen allen Vermutungen nachweisen, dass es im Überschwemmungsgebiet der Salzach eine durchgehende römische Besiedelung bis in die Mitte des 4. Jahrhunderts gegeben hat.“
Darauf weisen auch die entdeckten Tonscherben, Münzen und Fibeln hin. Eine vollständig erhaltene Bronze-Fibel sei außergewöhnlich und so in Salzburg noch nie gefunden worden. Neben Schlüsseln und Werkzeugteilen habe man auch eine bronzene Riemenzunge (Gürtel-Endstück) sowie einen bronzenen Riemenbeschlag von hoher künstlerischer Qualität aus dem 3. Jahrhundert gefunden.
In Sachen Fundamente sind die Archäologen zusätzlich auf Teile der alten Universität aus dem 17. Jahrhundert gestoßen, die wegen der Errichtung der Kollegienkirche abgerissen worden waren. Überdies wurde ein stillgelegter Altarm des Almkanals freigelegt.
Schupfer, Karl, Mag. (12112)