Neue Trakl-Tafel im Furtwänglerpark enthüllt

Gedicht „Kleines Konzert“ als poetisches Farberlebnis
07.04.2025
Literarische Spur sichtbar gemacht
Stadträtin Andrea Brandner und Hans Weichselbaumer, Leiter der Georg Trakl Forschungs- und Gedenkstätte, bei der Enthüllung der Marmortafel mit dem Gedicht „Kleines Konzert".

Im Furtwänglerpark wurde eine weitere literarische Spur des Salzburger Dichters Georg Trakl (1887–1914) sichtbar gemacht: Die neue Tafel mit dem Gedicht „Kleines Konzert" erweitert die Reihe jener Orte in der Stadt Salzburg, die mit dem Leben und Werk des bedeutenden Lyrikers verbunden sind.

Georg Trakl, der seine prägenden ersten 21 Lebensjahre in Salzburg verbrachte, hat in seinen Gedichten oft innere Zustände und gedankliche Räume beschrieben, die mit konkreten Orten in seiner Heimatstadt in Verbindung stehen. Die nunmehr zehn Trakl-Tafeln in der Stadt machen diese Verbindungen für alle sichtbar, die mit offenen Augen durch Salzburg flanieren.

Am Freitag, 4. April 2025, versammelten sich rund sechzig Interessierte zur feierlichen Enthüllung der neuen Tafel. Stadträtin Andrea Brandner begrüßte die Gäste, das Gedicht wurde rezitiert und Hans Weichselbaum, Leiter der Georg Trakl Forschungs- und Gedenkstätte, sprach über dessen Hintergründe. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von einem Bläserquartett, das eine eigens für diesen Anlass komponierte Uraufführung des Salzburger Komponisten Klemens Vereno darbot – unter seiner eigenen Leitung.

Farben und Klang zu Lyrik vereint

„Kleines Konzert", entstanden 1912, zeigt Trakls künstlerische Offenheit gegenüber anderen Ausdrucksformen. Inspiriert von der Kunsttheorie des Malers Wassily Kandinsky verknüpfte Trakl in diesem Text Farbe und Stimmung, Klang und Gefühl. Das Gedicht folgt einem Farbspektrum von warmen zu kühlen Tönen – eine poetische Darstellung seelischer Zustände.

Die Marmortafel befindet sich beim Arkadengang der „Alten Universität“, wo Trakl als Schüler viele Jahre ein- und ausging. Der Ort ist damit eng mit seiner Lebensgeschichte verbunden und nun auch literarisch sichtbar gemacht.

Sabine Möseneder