Salzburg spart beim Streusalz – drittbester Platz unter den neun Landeshauptstädten

26.03.2025
Keine Salzhochburg! In Salzburg wird vergleichsweise wenig Streusalz auf den Straßen gestreut.
Splitt statt Streusalz
Streusalz wird in der Stadt Salzburg möglichst sparsam eingesetzt - oft kommt stattdessen Streusplitt zum Einsatz. (Archivbild)

Die Stadt Salzburg gehört zu den umweltschonendsten Winterdienst-Städten Österreichs: Im aktuellen Vergleich der Landeshauptstädte durch Greenpeace liegt Salzburg am drittbesten Platz nach Eisenstadt und Klagenfurt. Die Ergebnisse stammen aus einer aktuellen Greenpeace-Analyse. Die Umweltorganisation fordert in ihrer Analyse eine drastische Reduktion des Streusalz-Einsatzes und strengere gesetzliche Vorgaben.

In den letzten fünf Wintern wurden im Stadtgebiet durchschnittlich 1.257 Kilogramm Salz pro Kilometer verwendet. Insgesamt kamen 566 Tonnen Streusalz pro Saison zum Einsatz – aufgeteilt auf ein Netz von 450 Kilometern Straßen sowie 200 Kilometern Rad- und Gehwegen. Das entspricht rund 1,3 Tonnen Streusalz pro Kilometer über fünf Jahre. Zusätzlich wurden in diesem Zeitraum 1.457 Tonnen Splitt eingesetzt. Ein Teil des Salzes –4,3 Prozent – wurde in Form von Sole ausgebracht. 

Aktuelle Saison im Vergleich
Ein Blick auf die letzten beiden Winter zeigt deutlich: Die Stadt Salzburg setzt ihren Kurs zur Reduktion des Salzverbrauchs konsequent fort. Zwischen November 2023 und Februar 2024 wurden rund 398 Tonnen Salz, 1.260 Tonnen Splitt und etwa 97.000 Liter Sole eingesetzt. Im darauffolgenden Winter 2024/25 konnte der Verbrauch weiter gesenkt werden – auf 203 Tonnen Salz, 901 Tonnen Splitt und rund 67.000 Liter Sole. Der Trend ist klar: Weniger Streusalz bedeutet geringere Umweltbelastung, und das bei gleichbleibender Verkehrssicherheit. 

Zum Vergleich: In einem besonders intensiven Winter wie jenem 2010/2011 wurden noch rund 2.000 Tonnen Salz und 3.600 Tonnen Splitt auf Salzburgs Straßen ausgebracht. Damals waren allerdings auch noch ältere Fahrzeuge im Einsatz, die nicht so gezielt und effizient arbeiten konnten wie die heutigen modernen Geräte. Auch wirtschaftlich ist ein sparsamer Einsatz sinnvoll – derzeit liegen die Kosten für eine Tonne Streusalz bei rund 150 Euro.

Greenpeace fordert Reduktion – Salzburg ist auf gutem Weg
Die Greenpeace-Analyse zeigt: Im Vergleich mit anderen Städten ist Salzburg vorbildlich unterwegs. So wird etwa in Innsbruck fast dreimal so viel Salz gestreut, obwohl dort ähnliche Winterverhältnisse herrschen. „Wir sind in Salzburg schon auf einem guten Weg. Durch die Verbesserung der technischen Ausrüstung und auch durch Schulungen von Mitarbeiter:innen wird die Menge an Streusalsalz in den kommenden Jahren noch weiter reduziert“, erörtert Herbert Seebauer, Dienststellenleiter des Bauhofs.

Nachhaltigkeit im Fokus
Dass für die Stadt Salzburg Nachhaltigkeit und Umweltschutz zentrale Anliegen sind und das Ergebnis kein Zufall ist, zeigt auch eine Maßnahme aus dem Jahr 2021: Damals wurde der städtische Winterdienst durch das Umweltbundesamt bewertet. Die daraus abgeleiteten Empfehlungen fließen laufend in die Optimierung der Maßnahmen ein – mit dem Ziel, Umweltbelastungen weiter zu minimieren und gleichzeitig die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Der Einsatz von Streusalz in der Stadt Salzburg ist auf privaten Flächen übrigens streng geregelt: Laut Ortspolizeilicher Verordnung (Auftaumittelverordnung) ist Salz auf Straßen und Gehwegen grundsätzlich verboten – mit Ausnahmen für bestimmte, stark frequentierte Verkehrsflächen oder besondere Witterungsbedingungen.

Streusalz: Gefahr für Tiere und Natur
Besonders Haustiere wie Hunde leiden unter rissigen und entzündeten Pfoten bei Kontakt mit dem Salz. Gleichzeitig kann Streusalz auch die Mägen der Tiere reizen und zu Übelkeit oder Erbrechen führen. Auch für kleine Vögel kann es gefährlich werden, wenn sie die Körner picken. Wenn das Streusalz in Böden gelangt, erleiden Bäume – besonders anfällig sind etwa Obstbäume, aber auch Linden und Kastanien – Schaden. Durch den sogenannten „Salzstress” treiben die Bäume später aus, bekommen braune oder gekräuselte Zweigspitzen, braune, trockene Blattränder und erleiden früheren Blattverlust im Herbst

Bürgermeister-Stellvertreter Kay-Michael Dankl betont: „Weniger Tonnen Salz auf den Straßen nützt allen. Hunde leiden weniger unter entzündeten Pfoten, kleine Vögel laufen weniger Gefahr, sich mit Salzkörnern zu vergiften und auch die Bäume werden geschont, vor allem Linden, Obstbäume und Kastanien. Mein Dank gilt den engagierten Mitarbeiter:innen des Winterdienstes, die nicht nur auf eine reduzierte Salzmenge achten, sondern auch an neuen Lösungen arbeiten, um den Verbrauch weiter zu senken, aber die Straßen sicher zu halten.“
 

Tobias Neugebauer