Wunschberuf Pflege: Ergebnisse der stadt-internen Mitarbeiter:innen-Befragung 2025

14.04.2025
Pressekonferenz
Ergebnisse der stadt-internen Mitarbeiter:innen
v.l.: Stadträtin Andrea Brandner; Christoph Baumgärtner, Amtsleiter Senioreneinrichtungen

Einblicke aus erster Hand - 137 Mitarbeiter:innen gaben Feedback

Eine interne Umfrage unter den Angestellten der sechs städtischen Seniorenwohnhäuser attestiert eine hohe Arbeitszufriedenheit bei Pflege- und Betreuungskräften. Abgefragt wurden beispielsweise die Wertschätzung im Dienstalltag oder die Zufriedenheit mit der Dienstgestaltung.

Dies ist nicht die erste Befragung: Bereits im Jahr 2020 wurde die erste Befragung durchgeführt, nun folgte ein Follow Up zu den umgesetzten Maßnahmen.

Insgesamt 137 Mitarbeiter:innen aus dem Pflege- und Betreuungsbereich der sechs Seniorenwohnhäuser der Stadt Salzburg haben sich nun an dieser Folge-Befragung beteiligt. Damit wurde ein wichtiger Schritt gesetzt, um die Arbeitsbedingungen auf Basis konkreter Rückmeldungen weiterzuentwickeln.

Struktur der Teilnehmenden

Die Befragung war breit gestreut über unterschiedliche Berufsgruppen. Diese Zahlen zeigen eine hohe Durchmischung der Rückmeldungen für alle Berufsgruppen im Pflege- und Betreuungsbereich:

  • 44,5 % Pflegefachassistent:innen oder Pflegeassistent:innen
  • 21,2 % Alltagsbegleiter:innen oder Betreuungskräfte
  • 18,2 % Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger:innen
  • 16,1 % machten keine Angabe zur Berufsgruppe

Zentrale Ergebnisse der Befragung

Wunschberuf mit Sinn

  • Für 64 % der Befragten ist der Pflege- bzw. Betreuungsberuf ein Wunschberuf
  • 36 % gaben an, ursprünglich eine andere Ausbildung geplant zu haben

Die Motivation für die Berufswahl ist vielfältig:

  • 66 % möchten mit Menschen arbeiten
  • 58 % nennen den Wunsch, anderen zu helfen
  • 58 % empfinden die Tätigkeit als sinnvoll

Weitere Gründe: ein sicherer Job, Interesse an sozialem Beruf, gute Perspektiven am Arbeitsmarkt

Wertschätzung und Teamgeist

  • 59 % fühlen sich in ihrer Arbeit durch Bewohner:innen „voll und ganz“ wertgeschätzt
  • 52 % erhalten regelmäßig Anerkennung durch ihre Führungskraft
  • Das „Wir-Gefühl“ im Team ist stark ausgeprägt – 70 % bewerten es positiv

Herausforderungen im Arbeitsalltag

  • 64 % hätten sich mehr Unterstützung in der Einarbeitung gewünscht
  • Verbesserungsbedarf wurde u.a. in der Dienstplanung, Kommunikation und Personalbesetzung deutlich

Wertschätzung im Berufsalltag: Rückhalt durch Kolleg:innen, Wertschätzung der Bewohner:innen

Ein zentrales Element beruflicher Zufriedenheit ist das Gefühl, gesehen, gehört und geschätzt zu werden – sowohl von Kolleg:innen als auch von Vorgesetzten. Die Ergebnisse der Befragung zeigen: Es ist vor allem die Wertschätzung der Bewohnerinnen und Bewohner die den Berufsalltag ausmacht. Zwei Drittel der Angestellten in den städtischen Seniorenwohnhäusern fühlen sich von den Seniorinnen und Senioren wertgeschätzt. Und auch der Rückhalt durch die Führungskraft ist äußerst positiv: 80 Prozent geben an, mit ihren Anliegen immer auf ein „offenes Ohr“ zu treffen.

Bewertung der Wertschätzung im Berufsalltag

Von Bewohner:innen:

  • 59 % fühlen sich „voll und ganz“ wertgeschätzt
  • 29 % „eher“
  • 12 % „eher weniger“

Von Kolleg:innen/Team:

  • 39 % fühlen sich „voll und ganz“ wertgeschätzt
  • 41 % „eher“
  • 20 % „eher weniger“

Durch Führungskraft:

  • 37 % erleben „voll und ganz“ Wertschätzung
  • 34 % „eher“
  • 29 % empfinden „eher wenig“ Wertschätzung

Offenes Ohr der Führungskraft:

  • 52 %: „voll und ganz“
  • 33 %: „eher“
  • 15 %: „eher weniger“

Diese Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig eine gelebte, glaubwürdige Feedbackkultur ist – sowohl im täglichen Miteinander als auch auf Führungsebene. Hier wird es gezielte Maßnahmen brauchen, um das Potenzial zur Verbesserung zu nutzen.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Gemeinsame Aufarbeitung mit den Hausleitungen

Die Ergebnisse wurden bereits mit allen Hausleitungen und Pflegedienstleitungen in der Führungskräfteplattform bearbeitet. Die Hausleitungen werden die Ergebnisse auch weiterbearbeiten und gezielte Maßnahmen ergreifen, um Verbesserungen zu schaffen.

Bereits gestartete Maßnahmen zur Verbesserung

  1. Kommunikation stärken

Die Kommunikations-App Stackfield wird in allen Häusern ausgerollt.

Ergänzend zu bestehenden Kanälen wurde der neue Mitarbeiter:innen-Newsletter eingeführt, um regelmäßig und transparent zu informieren.

  1. Digitalisierung vorantreiben

Eine mobile Lösung für die Pflegedokumentation wird derzeit entwickelt. Ziel ist die Entlastung des Teams und effizientere Abläufe im Pflegealltag.

  1. Gemeinschaft und Zusammenhalt fördern

Das starke Wir-Gefühl soll weiter gestärkt werden: Geplant sind häuserübergreifende Veranstaltungen – wie der mit allen entwickelte Organisationskompass – um Austausch und Zusammengehörigkeit zu fördern.
 

  1. Einführung Peer-System
    Auf gute Resonanz stieß zudem die Einführung des sog. Peer-Systems.

Erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen dabei Kolleg:innen auf Augenhöhe – oft abseits von Vorgesetzten. Dies ist nicht nur zwischenmenschlich von Vorteil, sondern fördert auch den Wissenstransfer, fördert Selbstreflexion und Lernen,  und sorgt zudem für schnelleres Onboarding.

Fazit

Die Stadt Salzburg nimmt die Rückmeldungen ihrer Mitarbeiter:innen ernst und setzt konkrete Schritte für bessere Arbeitsbedingungen, ein starkes Miteinander und mehr Effizienz im Arbeitsalltag. Die Beteiligung der Beschäftigten ist ein zentraler Bestandteil dieses Entwicklungsprozesses.

„Diese Ergebnisse zeigen ein durchwegs positives Stimmungsbild unter unseren Bediensteten im Bereich Pflege und Betreuung. Es zeigt sich zudem, dass die von uns gesetzten Maßnahmen wirksam sind. Wir sind hier auf einem guten Weg. Denn nur zufriedene Mitarbeiter:innen bleiben auch im Pflege-Beruf. Und für viele ist es ihr Wunschberuf, das finde ich sehr schön“, so die zuständige Sozialstadträtin Andrea Brandner.

„Als Mitarbeiter und Führungskraft in den städtischen Senioreneinrichtungen geht es mir nicht darum Entscheidungen alleine zu treffen, sondern darum, gemeinsam mit allen Kolleg:innen an Lösungen zu arbeiten und dadurch gemeinsam stark zu sein. Die Erfolge, die wir dadurch täglich feiern, machen mich glücklich“, so der Leiter der städtischen Senioreneinrichtungen, Christoph Baumgärtner.

InfoZ