Per Wurfsack Menschen aus der reißenden Salzach retten

Die Rettung im Wasser, vor allem im starken Fließwasser, muss schnell gehen. Sekunden sind oftmals entscheidend. Um noch raschere Hilfe leisten zu können, haben sich die rund zwanzig Feuerwehrtaucher der Salzburger Berufsfeuerwehr zu speziellen „Fließwasser-Rettern“ ausbilden lassen. Neben der bewährten Rettungsmethode mit dem 40-PS starken Motorboot werden Ertrinkende nun auch direkt mittels Wurfsack aus reißendem Gewässer vom Ufer aus gerettet. Somit kann an Stellen Hilfe geleistet werden, die mit Booten schwer erreichbar sind.
Regelmäßiges Üben für den Notfall
Um die Rettungsmaßnahmen im Ernstfall perfekt abrufen zu können, muss regelmäßig geübt werden. Auf dem Trainingsplan für Fließwasser-Retter stand kürzlich die Menschenrettung im Nahbereich. Dabei werden die Verunglückten schwimmend gerettet. Zuvor wirft der Fließwasser-Retter der in Not geratenen Personen einen Wurfsack - mit einem bis zu 18 Meter langen Seil – zu, schwimmt anschließend zu dieser, sichert und wird von den Kollegen zum Ufer gezogen.
Ebenfalls geübt wurde die Übung „Pfeiler anschwimmen“. Dabei handelt es sich um eine schnelle Methode, bei der zuvor verpasste Personen gerettet werden sollen. Es wird im Kehrwasser - hinter einem Pfeiler - gewartet und erneut ein Rettungsversuch gestartet. Auch kommt man mittels dieser Methode schnell zu verunglückten Personen, die sich aus eigener Kraft zum Pfeiler retten konnten, um anschließend gemeinsam sicher zum Ufer zu gelangen. Ist das Ufer erreicht, startet die Bergung. Die wird daher regelmäßig in den Trainingsplan integriert. Die oft unterkühlt in Not Geratenen müssen teilweise über schwer zugängliche Böschungen auf sicheren Untergrund gebracht werden.
Die Ausstattung eines Fließwasserretters besteht übrigens aus einem fünf Millimeter dicken Neoprenanzug, Handschuhen, speziellen Schuhen, einem gut sichtbaren Helm sowie einer Schwimmweste – um auch den kalten Temperaturen der Salzach standzuhalten.
75 Jahr-Jubiläum
Die Berufsfeuerwehr der Stadt Salzburg feiert heuer im Herbst mit einem großen Fest ihr 75-jähriges Bestehen. Von ihrer Gründung am 15. September 1947 bis Ende 2021 rückte sie mehr als 48.000 Mal nach Brandalarmen aus und erfüllte damit eine sehr wichtige Aufgabe für die Sicherheit der Salzburger Bevölkerung. Dazu leistete sie in diesem Zeitraum rund 137.000 Hilfseinsätze bei Hochwasserkatastrophen, Unfällen, technischen Gebrechen und Ähnlichem.
Nicole Salamonsberger