Stadt Salzburg übernimmt Krematorium
Wichtiger Schritt für die Daseinsvorsorge
v.li. Stefanie Kritzer (Abteilungsvorständin Abt. 7) Bgm.-Stv. Florian Kreibich, StR Andrea Brandner und Christian Stadler (Leitung Stadtgärten)
Am 12. Oktober 2024 übernahm die Stadt Salzburg die Geschäftsführung des Krematoriums am Kommunalfriedhof, womit die nahezu 100-jährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Wiener Verein endete. Aufgrund rechtlicher Bestimmungen war eine Verlängerung des Bau- und Betriebsführungsvertrages nicht möglich. Künftig wird die Stadt das Krematorium eigenständig betreiben und auch die technische Instandhaltung übernehmen. Durch diese Übernahme stellt die Stadt den Fortbestand dieser Einrichtung der Daseinsvorsorge im Bundesland sicher.
„Ich freue mich, dass wir diese wichtige Einrichtung der Daseinsvorsorge für die Salzburgerinnen und Salzburger übernehmen und bedanke mich beim Wiener Verein für die jahrelange gute Zusammenarbeit“, betont Stadträtin Andrea Brandner, die über die Friedhofsverwaltung (Stadtgärten) für die Übernahme zuständig war.
„Die Übernahme ist ein wichtiger Schritt für die Stadt Salzburg und sorgt dafür, dass der wachsende Bedarf in diesem Bereich nun direkt von der öffentlichen Hand abgedeckt werden kann. Das sichert die Daseinsvorsorge und schafft Sicherheit für die Bevölkerung. Zudem stellte die Stadt schon bisher einen Großteil des Personals, bekam aber nur etwa ein Drittel des finanziellen Gewinns abgegolten“, so Bgm.-Stv. Kreibich, dessen Abteilung das Krematorium künftig betreiben wird.
Rund 3.600 Kremationen jährlich
In der Stadt Salzburg erfolgen bereits zwei Drittel der Bestattungen als Feuerbestattungen – die Tendenz ist österreichweit steigend. Das Krematorium dient nicht nur der Kühlung und Einäscherung von Verstorbenen, sondern bietet auch mit der Zeremonienhalle einen Raum für würdevolle Verabschiedungen. Künftig wird das Krematorium von der Abteilung 7 – Betriebe geführt. In anderen österreichischen Städten wie Wien, St. Pölten, Linz, Graz und Villach liegt der Betrieb der Krematorien ebenfalls in öffentlicher Hand.
Die Geschichte
Das Krematorium Salzburg wurde 1930 vom Wiener Verein nach Plänen des Architekten Wiedemann erbaut und 1931 als drittes Krematorium in Österreich eröffnet. In einem Bau- und Betriebsführungsvertrag wurde 1930 dem Wiener Verein ein „besonderes Baurecht“ für 50 Jahre verliehen. Dieser wurde 1979 und 2003 für insgesamt weitere 50 Jahre verlängert. Die Stadt stellte bisher bereits das Personal für den Betrieb des Krematoriums sowie für die Verrechnung zur Verfügung.
Eva Kuchner-Philipp