Stark vernetzt gegen Partnergewalt

Internationales Vernetzungstreffen von „StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt“ in Lehen
15.07.2024

Am Freitag, 12., und Samstag, 13. Juli 2024 fand in der TriBühne Lehen das internationale Netzwerktreffen von "Stadtteile ohne Partnergewalt" (StoP) statt. 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus ganz Deutschland und Österreich in die Stadt Salzburg um sich auszutauschen und über aktuelle Erfolge zu berichten. Vor über zehn Jahren von der Hamburger Hochschul-Professorin Sabine Stövesand entwickelt, brachte die Gewaltschutzexpertin Maria Rösslhumer es 2019 nach Wien Margareten. Mittlerweile gibt es in Österreich 30 Standorte. "Gewalt in Partnerschaften ist keine Privatsache, sondern eine Menschenrechtsverletzung", so Gewaltschutzexpertin Maria Rösslhumer.

Im Jahr 2022 hat die Stadt Salzburg als eine der ersten Kommunen in Österreich das Projekt im Stadtteil Lehen implementiert. Als Dreh- und Angelpunkt funktionieren dabei die städtischen Bewohnerservice-Stellen. Mittlerweile wurde das Konzept auf weitere Stadtteile ausgeweitet. Seit 2023 wächst StoP auch in der Europäischen Union, fast 20 Teilnehmende aus Rumänien, Tschechien, Belgien, Frankreich, Österreich und Deutschland nahmen an der internationalen Fortbildung teil. Gemeinsames Ziel ist es, Gewalt an Frauen und Kindern sowie Femizide zu verhindern. In den Nachbarschaften werden Gemeinschaftsnetzwerke aufgebaut und gestärkt, damit Partnergewalt nicht länger toleriert oder ignoriert wird.

Stadträtin Andrea Brander begrüßte die Teilnehmenden und freute sich, dass ein so wichtiges Thema wie Partnergewalt so umfassend in die Stadtteile getragen wird: „Gewalt soll nicht mehr aus Angst und Scham versteckt werden müssen. Das Umfeld kann viel dazu beitragen, wenn die Menschen hinschauen und wissen was sie bei Verdacht auf Gewalt tun können, oder wie sie Positives bewirken können. Die Stadt Salzburg finanziert das StoP-Projekt aus eigenen Mitteln mit drei Standorten und wird im Herbst einen weiteren Standort in Itzling eröffnen.“

Sozial-Abteilungsvorstand Patrick Pfeifenberger unterstrich, dass insbesondere Männer stärker gesellschaftlich in die Pflicht genommen werden müssen: „Viele Männer verurteilen Gewalt gegen Frauen und sehen das Thema als sehr problematisch an. Aber damit echter Wandel eintritt, muss sich diese Einstellung in praktischem Engagement widerspiegeln. Es gibt viele Unterstützungsangebote, wenn etwas passiert. Dennoch müssen die Hilfsangebote dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Diese Brücke schlägt StoP. Das Projekt informiert und hilft häusliche Gewalt früh zu erkennen und zu unterbrechen. Leitend ist dabei der Ansatz in der Prävention, indem SToP Nachbarn und Nachbarinnen stärkt und ermutigt, Zivilcourage zu zeigen und Partnergewalt nicht zu verschweigen oder zu dulden.“

Neben fachlichem Austausch und Diskussionen gab es auch Vorträge über bisherige Aktionen, Trainings für mögliche Situationen und Diskussionen über zukünftige Aktionen. Außerdem wurde der Stadtteil Lehen besichtigt, wobei Gabriele Wagner von den StadtGalerien den Gästen Lehen aus weiblicher Perspektive nähergebracht hat.

„StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt“
Gut besuchtes Vernetzungstreffen in der TriBühne Lehen

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