Zukunft für den Frohnburgstadel? Stadt Salzburg sammelt Ideen
Der Frohnburgstadel ist ein historisches Gebäude von kulturellem und architektonischem Wert, das seit dem Frühjahr aufgrund schwerer baulicher Mängel gesperrt ist. Eine Sanierung, die etwa eine Million Euro kosten würde, setzt ein tragfähiges Nutzungskonzept voraus. Die Stadt Salzburg ruft dazu auf, Ideen einzureichen, wie man den Stadel zukunftsorientiert nutzen könnte.
Der Frohnburgstadel: Ein Bauwerk mit Geschichte
Der historische Frohnburgstadel, 1769 als Wirtschaftsgebäude des Schlosses Frohnburg erbaut, steht vor einer ungewissen Zukunft. Über die Jahre wurde er für unterschiedliche Zwecke genutzt, doch seit April 2024 ist das Gebäude aufgrund schwerwiegender baulicher Mängel gesperrt. Um eine Sanierung des Gebäudes zu erleichtern, wurde der Denkmalschutz in der Vergangenheit aufgehoben. Dennoch besitzt der Stadel weiterhin kulturellen und historischen Wert: Als bedeutendes Beispiel ländlicher Architektur inmitten eines urbanen Umfelds ist er ein wesentlicher Bestandteil des historischen Ensembles rund um das Schloss Frohnburg und prägt die Identität des Standorts. Seine ursprüngliche Funktion als Wirtschaftsgebäude spiegelt die historische Entwicklung der Region wider.
Sanierung dringend notwendig
Bereits vor Jahren wurde über einen Abriss des Stadels diskutiert, doch bislang blieb er erhalten – ohne saniert zu werden. Eine Generalsanierung, deren Kosten auf etwa eine Million Euro geschätzt werden, ist nun unumgänglich, um das Gebäude langfristig zu sichern. Dafür braucht es jedoch ein tragfähiges Nutzungskonzept, das einen Mehrwert für die Stadt Salzburg und ihre Bewohner:innen bietet.
Potenziale und Rahmenbedingungen für die Nutzung
Der Stadel verfügt über zwei Geschossflächen, ein Erdgeschoss und ein Obergeschoss, wobei das Erdgeschoss aus drei Räumen und einem Gang besteht. Die Dachhalle, welche über eine Rampe zugänglich ist, bietet eine rund 325 m2 große Fläche. Zu berücksichtigen ist, dass der Stadel keine Fenster hat und aufgrund seiner Lage im Grünland kein zusätzlicher Auto- oder Schwerverkehr erwünscht ist. Doch liegt der Stadel nicht völlig abgelegen: Er ist über die Hellbrunner Allee gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar und durch die nahe gelegene Alpenstraße zudem an den öffentlichen Verkehr angebunden. Die Versorgung mit Strom und Wasser müsste, je nach angestrebter Nutzung, noch geklärt werden. Bisherige Überlegungen reichen von der simplen Rückführung zur ursprünglichen Funktion als Lagerraum über die Nutzung als Galerie bis hin zum Ort für kulturelle Veranstaltungen. Für alle Nutzungen, abgesehen von der Nutzung zu sportlichen Zwecken oder als Lager, wäre voraussichtlich aber eine spezielle Genehmigung erforderlich.
Jetzt sind die Salzburger:innen gefragt!
Nun soll ein Aufruf an die Bevölkerung, Vorschläge für die zukünftige Nutzung des Frohnburgstadels einzureichen, neue Perspektiven für den Stadel bringen. Ideen können direkt an das Büro von Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl (BgmStv.Dankl@stadt-salzburg.at) gesendet werden. Gemeinsam soll eine nachhaltige und zukunftsweisende Lösung gefunden werden, die das Gebäude bewahrt und sinnvoll in das städtische Leben integriert.
Tobias Neugebauer