Die Salzburger Dult in historischen Fotografien von 1891 bis heute.
Neben Märkten, die den täglichen Bedarf der Stadtbevölkerung abdeckten, gab es im alten Salzburg zwei traditionelle Jahrmärkte, bei denen auch auswärtige Händler ihre Waren verkauften. Für die Salzburger bot sich so die Möglichkeit des günstigen Einkaufs von Importwaren. Zudem brachte die frühe Verbindung von Markt und Volksfest mit Schaustellern, Seiltänzern, Gauklern, Bärenführern, Puppenspielern aber auch Zahnbrechern und Quacksalbern eine beliebte Abwechslung.
Die Herbstdult, die heute im „Rupertikirtag“ fortlebt, ging aus dem Fest des Hl. Rupert am 24. September hervor und ist erstmals für das Jahr 1331 bezeugt. „Tult“ bezeichnete ursprünglich das „Fest für einen Heiligen“ und erfuhr erst im Laufe der Zeit eine Bedeutungsänderung hin zu Jahrmarkt bzw. Volksfest. Ab dem 14. Jahrhundert ist ein zweiter Jahrmarkt zur Fastenzeit, rund um den Todestag des Hl. Rupert am 27. März, belegt. Diese Frühjahrsdult rücke in den folgenden Jahrhunderten immer mehr in die wärmere Jahreszeit und wurde so zur traditionellen „Pfingstdult“.
Die Jahrmärkte erstreckten sich zunächst um den Dombereich und bezogen später den Alten Markt und auch die anderen Plätze der Altstadt mit ein. 1856 wurde die Dult auf den Mirabellplatz verlegt, übersiedelte schließlich in die Neustadt und wurde 1896 eingestellt – große Volksfeste traten an ihre Stelle. 1924 wurde die Dult als große Verkaufsausstellung des Gewerbes mit Volksfest und Brauchtumsveranstaltungen auf dem Areal des heutigen Großen Festspielhauses für zwei Jahre wiederbelebt, danach kam durch die großen Umbauten im Festspielbezirk auch dieser Dultplatz abhanden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Dult erneuert. Sie fand zunächst im Volksgarten (Franz-Josef-Park) und ab 1957 im Baron-Schwarz-Park in Itzling statt. Auf der Pfingst- und auch der Herbstdult waren außer dem Vergnügungssektor auch Firmen mit Verkaufsausstellungen und Messeneuheiten vertreten. Die letzte Pfingstdult im Schwarzpark fand 1969 mit immerhin 35.000 Besuchern statt.
Nach fünfjähriger Pause wurde die Dult vom Verein „Salzburger Dult“ zu Pfingsten 1974 im neuen Messezentrum am Glanspitz in Salzburg-Liefering wiederbelebt. Zugleich feierte man damals das 50-Jahr-Bestandsjubiläum seit der Wiedergründung der Dult im Jahr 1924.