Ehrengrab Marko Feingold
28. 5. 1913 – 19. 9. 2019
Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Holocaust-Überlebender und Mahner vor Antisemitismus und Faschismus
Ehrenbürger der Stadt Salzburg
Ehrengrab am Jüdischen Friedhof in Salzburg-Aigen
Marko M. Feingold wurde am 28. Mai 1913 in Neusohl (Banská Bystrica) in der heutigen Slowakei geboren. Die Familie übersiedelte nach Wien, wo Feingold die Volks-, Bürger- und Handelsschule besuchte, eine Lehre in einer Pelzgroßhandlung absolvierte und anschließend als Handelsangestellter tätig war. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an NS-Deutschland wurde Marko Feingold von der Gestapo verhaftet und unter der Auflage, Österreich zu verlassen, nach vier Wochen freigelassen. Er flüchtete 1938 in die Tschechoslowakei. Nach der Annexion der Tschechoslowakei durch das „Dritte Reich“ wurde Marko Feingold am 6. Mai 1939 von der Gestapo in Prag verhaftet. Er kam zunächst in das Militärgefängnis in Krakau, von dort wurde er in das Konzentrationslager Auschwitz überstellt, anschließend in das KZ Neuengamme bei Hamburg, nach Dachau und später nach Buchenwald. Marko Feingold überlebte vier nationalsozialistische Konzentrationslager. Er wurde am 11. April 1945 durch die US-Armee in Buchenwald befreit.
Seit Mai 1945 lebte Marko Feingold in der Stadt Salzburg. Gleich nach seiner Ankunft stellte er sich in den Dienst der politisch Verfolgten. 1948 gründete Marko Feingold mit Eduard Goldmann, der wie er im KZ Buchenwald interniert gewesen war, ein Modegeschäft, das er bis 1977 als selbständiger Kaufmann führte. In den Jahren 1946 und 1947 sowie ab 1978 war er bis zu seinem Tod Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in Salzburg.
Marko Feingold erhielt zahlreiche Ehrungen, u. a. 1985 den Bürgerbrief der Stadt Salzburg, 1988 die Wappenmedaille der Stadt Salzburg in Gold und das Goldene Verdienstzeichen des Landes Salzburg, 1991 den Berufstitel Hofrat, 1993 den Ehrenbecher des Landes Salzburg, 1998 das Goldene Ehrenzeichen des Landes Salzburg, 2003 den Ring der Stadt Salzburg.
2008 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Salzburg ernannt.
2020 wurde der Makartsteg in Marko-Feingold-Steg umbenannt.