„Euthanasie“-Mahnmal
Seit dem Gedenkjahr 2018 gibt es neben dem Denkmal eine Infostele. Diese erklärt die Hintergründe zum Euthanasie-Mahnmal.
Text der Stele:
Als NS-„Euthanasie“ wird die Ermordung von geistig und/oder körperlich Kranken, von als „asozial“ verunglimpften oder von politisch unliebsamen Menschen während der nationalsozialistischen Herrschaft bezeichnet. Mehr als 500 Personen aus Stadt und Land Salzburg oder aus einer Salzburger Pflegeeinrichtung fielen der „Euthanasie“ zum Opfer. Über 250 Patientinnen und Patienten aus der damaligen „Landesheilanstalt für Geistes- und Gemütskranke“, der heutigen Christian-Doppler-Klinik, wurden im Laufe des Jahres 1941 im Rahmen der „Aktion T4“ in Schloss Hartheim in Oberösterreich getötet.
Im Gedenken an den 50. Jahrestag des Krankenmordes errichtete die Stadt Salzburg 1991 dieses Mahnmal für die Opfer der „Euthanasie“. Das Kunstwerk von Otto Saxinger stellt eine schlichte Grabstele dar, deren Glaskörper zu einem Drittel mit Asche gefüllt ist.
Im Mai 2014 beschädigte ein Rechtsradikaler das Mahnmal schwer. Im Zuge der Wiederrichtung, auf die die Jahreszahl „2014“ verweist, wurde das Monument um Bodenplatten mit den Namen von 325 Ermordeten aus der Stadt Salzburg erweitert. Leerstellen zwischen den Namen verdeutlichen, dass die Erforschung der Salzburger „Euthanasie“-Opfer noch nicht abgeschlossen ist.